Die Japanische Schrift

Ursprung der japanischen Schriftzeichen

Kanji (chinesische Schriftzeichen) wurden im 14. Jahrhundert v. Chr. in China entwickelt. Diese Zeichen verbreiteten sich auf der benachbarten koreanischen Halbinsel (dem heutigen Korea). Es heisst, dass zu Beginn des 3. Jahrhunderts ein Mann namens Wani aus dem alten Land Kudara, das jenseits des japanischen Meeres im westlichen Teil der koreanischen Halbinsel lag, nach Japan kam. Dieser besagte Wani brachte Bände der Analekten des Konfuzius und Senjimon, ein chinesisches Lehrbuch zum Studium der kanji, mit. Dies war das erste Mal, dass Kanji in Japan eingeführt wurden. Doch erst im 4. und 5. Jahrhundert, als es einen regen Handels- und Reiseverkehr zwischen Japan und der koreanischen Halbinsel gab, wurden die Kanji in Japan eingeführt.


Die hochentwickelte chinesische Kultur dieser Zeit genoss großes Ansehen in der japanischen Gesellschaft. Insbesondere die Oberschicht profilierte sich gern mit umfassenden Kenntnissen der chinesischen Sprache und Schriftzeichen.


Das heutige moderne Japanisch wird mit einer Kombination aus chinesischen Schriftzeichen Kanji und zwei eigens entwickelten Silbenschriften - Hiragana und Katakana geschrieben. Während wir in Deutschland mit rund 26 Zeichen auskommen, haben die beiden Silbenschriften jeweils 46 Silbenzeichen und die Kanji rund 10.000 Zeichen. Die Basis aller drei japanischen Schriftsysteme ist die chinesische Schrift mit ihren über 50.000 piktogrammartigen Schriftzeichen.


Kanji werden verwendet, um die Grundbedeutung von Wörtern auszudrücken, egal ob es sich um Substantive, Verben, Adjektive oder Adverbien handelt. Hiragana werden nach den Kanji geschrieben, um die Grundbedeutung zu modifizieren und sie an die japanischen Grammatikregeln anzupassen. Alle drei Schriftsysteme bilden kombiniert eine Einheit

Kanji 漢字

Kanji (jap. 漢字, wörtlich: chinesische Schriftzeichen) gelangten zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert vom chinesischen Festland auf die japanischen Inseln und wurden dort adaptiert, da ein eigenes Schriftsystem in Japan bisher fehlte.  Weiterlesen

Manyogana- die Schrift des Volkes

Da nur die gebildete Oberschicht der japanischen Gesellschaft Zugang zum Chinesischen hatte, entwickelte sich in Japan im 7. und 8. Jahrhundert eine alternative phonetische Nutzung der chinesischen Schriftzeichen. Die Japaner wählten Kanji aus, die phoetisch den Lauten ihrer Yamatokotoba entsprachen. Sie nannten diese Form der Nutzung von Kanji nach der ältesten japanischen Gedichtsammlung Man'yoshu 萬葉集, deutsch „Sammlung der zehntausend Blätter“) Man’yōgana und verwendeten sie, um ihre Sprache phonetisch zu schreiben, ohne Rücksicht auf die ursprüngliche Bedeutung der Zeichen. So konnten auch die weniger gebildeten Japaner die Schrift nutzen und verstehen.

Hiragana & Katakana  ひらがな と カタカナ

Zur Erleichterung des Schreibprozesses wurden die Man'yogana zu Hiragana vereinfacht. Diese neuen Symbole waren Phonogramme ohne inhärente Bedeutung. Jedes von ihnen repräsentierte einen der Laute in Yamatokotoba. Zusätzlich zu Hiragana wurde eine weitere Reihe von Phonogrammen geschaffen, indem eine Proportion des Man'yogana verwendet wurde. Diese wurden Katakana genannt.  Hira steht für Leichtigkeit.

Hiragana sind also Zeichen, die leicht zu schreiben sind. Hiragana und Katakana wurden mehrfach überarbeitet, bevor sie in der Form standardisiert wurden, die heute im modernen Japanisch zu finden ist.

Diese beiden Alphabete wurden von den Japanern aus den Kanji geschaffen, die aus China kamen. Es sind Phogramme ohne inhärente Bedeutung. Jedes von ihnen steht für eine Silbe der japanischen Sprache. Sie stehen jeweils für einen einzigen Laut.

Hiragana 平仮名 

Hiragana , damals noch onnade (Frauenschrift) genannt, wurde charakteristisch kursiv und damit zur japanischen Schreibschrift. Weiterlesen

Katakana 片仮名

Ursprünglich wurde Katakana von buddhistischen Mönchen als Lesehilfe für komplizierte Texte in Kanji entwickelt. Im Vergleich zu den komplexen Kanji kann man Katakana mit seinen nur 50 Schriftzeichen fast als eine Art Stenographie betrachten.  Weiterlesen

Quellen

Sie möchten diese Themen noch weiter vertiefen ? 

Hier finden Sie Quellenangaben zu den oben aufgeführten Informationen sowie ein paar Empfehlungen zu Websites und Literatur.

Literatur  JTB -Japan in your Pocket- Japanese Characters   P.10 -17 ff

                    Japan - Peter Göbel , Norbert Hormuth - S.146 -147 Bucher Verlag

Bilder        Fotografie  Pinsel /Kalligrafie aus Buch Japan -Eberhard Grames - Bucher Verlag S. 31

Empfehlungen
Literatur  Länderporträt Japan - Alles, was  Sie über Japan wissen müssen - Susanne Philipps - Mana Verlag


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